Was unsere Mannschaft in Wasserliesch noch durchgängig ausgezeichnet hatte: Mut, Wille und Kraft, das ging ihr auf dem Hartplatz in Aach fast vollständig ab. Zwar flackerten immer wieder Mut und Wille auf, v.a. in der letzten Viertelstunde, aber Kopflosigkeit und Unsicherheit blieben dominant – und das gegen einen Gegner, der uns an normalen Tagen nicht vor unlösbare Aufgaben gestellt hätte. Wie es Spielervater Bernd Kugel ausdrückte: „Gegen gute Mannschaften spielen wir gut mit, gegen schlechte passen wir uns deren Niveau an.“
Es begann schon katastrophal für unsere Mannschaft, die auf Goalgetter Andy Decker (Muskelfaserriss) verzichten musste. In der 7. Min. ließ sich Nino Tuttolani schauspielerreif kurz vor dem Strafraum fallen, der nicht immer in seinen Entscheidungen sichere Schiri Sascha Zengerle (Wasserliesch) fiel darauf herein und pfiff Freistoß. Dieser wurde, noch bevor sich unsere Defensive orientiert hatte, auf den links frei stehenden Tim Junk geschoben, der an der Grundlinie vorbei dribbelte und den Ball ins lange Toreck zum 1:0 schlenzte.
Das blieb bis zur 25. Min. die einzige echte Torchance für die Aacher, als ein gefährlicher Freistoß aufs Tor von Jan Mayer flog, der den Ball glänzend abwehrte. Wo aber waren unsere Jungs bis dahin? Sie versuchten den Spielaufbau durchs Mittelfeld, wo sie mit Herbert Stuhlberg zwar immer eine sehr bewegliche Anspielstation fanden, dessen Pässe auch bei ihren stets eng gedeckten Adressaten wie dem emsigen Justin Molitor, Matthias Kugel oder Mathias Duewel ankamen, dann aber in der vielbeinigen Abwehr der Aacher verloren gingen.
So blieben unsere Spitzen stumpf, die vielen weiten Einwürfe von Herbert oder Eckbälle in den Strafraum wurden abgewehrt. Erst in der 38. Min. setzte sich Mathias Duewel gegen zwei Gegner durch, schoss aus 16 Metern aufs Tor, der Ball ging knapp vorbei. Auch die Aacher hatten vor dem Halbzeitpfiff in der 40. Min. noch eine gute Chance, als Nino Tuttolani seinen Schuss frei vor dem Tor verzog und den Ball in den warmen Frühlingshimmel schoss.
Unsere Jungs begannen die zweite Halbzeit offensiv und drängten die Aacher in die Defensive, aber die bis zum Sechszehner vorgetragenen Angriffe verpufften dort wirkungslos, weil kaum ein überraschender Pass in die Tiefe gespielt wurde. Auch hohe oder weite Bälle in den Strafraum waren Mangelware, irgendwie wirkten unsere Angreifer, je länger das Match dauerte, mehr und mehr verunsichert von der nun höheren Aggressivität der Aacher, die auf Konter nach Fehlpässen im Mittelfeld lauerten. Zwar nahm unser Team diese Aggressivität durchaus an und hielt dagegen, sodass Schiri Zengerle wegen zunehmender Fouls auf beiden Seiten insgesamt sieben gelbe Karten verteilen musste, aber gefährlich vor das Tor kam keine der beiden Mannschaften.
In der letzten Viertelstunde raffte sich unsere Mannschaft nochmals auf, um wenigstens den Ausgleich zu erzielen. Doch viel mehr als Versuche kamen dabei nicht heraus, die Schüsse waren zu hoch oder zu weit gezielt oder wurden Beute der Aacher Abwehr mit Torwart Christian Leibrock. So wehrte dieser in der 92. Min. zuerst einen Schuss von Moritz Faber, dann aus nächster Nähe einen von Lucas Bergmann ab und hielt so die wertvollen drei Punkte gegen den Abstieg in Aach fest.
Unsere Mannschaft ist nun auf den zweitletzten Tabellenplatz abgerutscht, die Abstände zum rettenden Ufer werden größer. Und doch sind noch fünf Spiele zu absolvieren, in denen jedes Mal die Chance auf einen Punktgewinn gegeben ist. Von dieser Stelle aus wünschen wir unseren Spielern, dass sie sich voll Mut, Wille und Kraft einbringen in diese Chance, denn „Wer nichts wagt, der nicht gewinnt!“ Unsere erfahrenen Spieler fordern wir auf, die jungen aufzubauen, ihnen ein Vorbild im Training und im Match zu sein, damit positives Denken und Freude am Spiel wiederkommen und damit auch die Erfolge.
Mannschaftsaufstellungen
SG Butzweiler: Christian Leibrock, Tobias Brand, Marco Heid, Nicolas Spang (60. Hufer), Michael Schwarz, Pascal Oster, Nino Tuttolani (80. Neth), Lucas Dühr, Sebastian Schneider, Jannik Spang, Tim Junk
Auswechselspieler: Patrick Neth, David Hufer, Frank Laudwein, Jens Jakobi, Daniel Wagner
Karten (gelb): Heid, Spang, Hufer
SV Krettnach: Jan Mayer, Kai Werner, Jonas Kiewel (75. Rau), Matthias Kugel (65. Bergmann), Dominik Bosl (75. Kaupert), Lukas Kugel, Moritz Faber, Marcel Diederich, Justin Molitor, Herbert Stuhlberg, Mathias Duewel
Auswechselspieler: Markus Rau, Nicolas Kaupert, Lucas Bergmann, Maximilian von Rötel, Etienne Seif (ETW)
Karten (gelb): Werner, Bosl, Faber, Molitor
Schiedsrichter: Sascha Zengerle (Wasserliesch)