Welch ein Fußballtag fürs Tälchen! Zuerst gewinnt die D1 in Sirzenich, dann siegen die AH gegen Nittel und die A-Jugend in Tarforst. Als Krönung macht unsere Erste den Klassenerhalt gegen die SG GLÜ perfekt. Dass man dabei die Mithilfe des SV Leiwen-Köwerich in Anspruch nehmen musste, wird dankbar vermerkt. So steigt unsere Erste auf den 13. Tabellenplatz und ist damit vor dem drohenden Abstieg sicher, während Großkampen und Ralingen das bittere Los des Absteigers gezogen haben.
Bei guten äußeren Bedingungen, einem frisch geschnittenen Rasen – vielen Dank, Jürgen! – und vor etwa 400 Zuschauern, darunter zwei Busladungen aus GLÜ-Land, begann das Schicksalsspiel unter der Leitung eines Gespanns aus dem Fußballkreis Koblenz, um höchste Objektivität zu gewährleisten. Die SG begann munter, schon in der 4. Min. kam Thomas Hunz halbrechts in gute Schussposition und zielte aufs lange Eck, während unser Torwart Philipp Beuel ins kurze unterwegs war. Mit einem unglaublichen Spagatschritt brachte Philipp den Fuß an den Ball, der am Pfosten vorbei ins Aus flog.
Schon im Gegenzug, nach einem Eckball, kam es zu einer Vollversammlung vor dem GLÜ-Tor, der wieder sehr agile Sven Bader nahm einen Abpraller auf, schoss einen Verteidiger an, der Ball rollte zu Matthias „Mätti“ Kugel, der ihn an den Pfosten setzte. Überhaupt Mätti: In diesem Spiel gab es keinen, der soviel lief, im eigenen und gegnerischen Strafraum und dazwischen unterwegs war und das GLÜ-Team mit seinen Flankensprints eins ums andere Mal in Verlegenheit brachte. Leider blieb es ihm verwehrt, seine tolle Leistung mit einem Tor zu krönen. Aber ist ja noch sehr jung …
Nach dieser ersten offensiven Phase beruhigte sich das Spiel etwas, unser Team war auf Ballsicherung bedacht, das GLÜ-Team agierte aus einer verstärkten Defensive heraus und wartete auf Konter. So baute unsere Mannschaft allmählich stärkeren Druck auf den Gegner auf, ohne jedoch vorerst zu Erfolg zu kommen, weil die SG GLÜ früh störte. In der 27. Min. wurde ihr ein Freistoß im Mittelfeld zugesprochen, der wurde am Strafraum abgewehrt, der Nachschuss von Oliver Becker ging knapp daneben. Den zweiten Pfostentreffer für unser Team in dieser Halbzeit verzeichnete man in der 40. Minute nach einem Querschläger vom Fuß eines Verteidigers im Fünf-Meterraum der SG.
Mit einem torlosen Unentschieden ging man in die Halbzeitpause. Unsere Mannschaft hatte in weiten Phasen das Spiel bestimmt, die SG GLÜ ihrerseits kämpfte aufopfernd um jeden Ball, beide Teams zeigten großen Einsatz, eine spielerische Linie jedoch vermisste man in diesem bedeutsamen Spiel. Ohne Fehl und Tadel agierte unsere Defensive, in der Kevin Flesch eines seiner besten Spiele absolvierte. Aber auch auf Arthur Kissling, Kevin Herz und Mario Herres konnte man sich verlassen.
Die zweite Halbzeit begann wieder sehr munter. In der 52. Min. wurde ein Vorstoß von Basti Jung erst im Strafraum gestoppt. In der 55. Minute konnte Torwart Philipp Beuel einen weiten Ball aufs Tor gerade noch erreichen. Mit der Einwechslung von Benni Becker und Manuel Berg verstärkte sich der Druck unseres Teams auf die SG GLÜ nochmals. In der 67. Min. passte Patrick „Paddy“ Dres auf den mitgelaufenen Sven Bader, dessen Schuss von Torwart Sebastian Denter pariert wurde. Benni Becker schlug schon in der nächsten Min. eine Flanke in den Strafraum, Matthias Kugel und Sven Bader verpassten den Ball. Dieser erhielt in der 72. Min. ein kluges Zuspiel wieder von Benni Becker, umspielte zwei GLÜ-Spieler, rutschte vor dem Tor jedoch aus, sodass der Ball verloren ging.
In der 81. Min. dann endlich der Lohn der verstärkten Bemühungen: Basti Jung spielte Paddy Dres an, der versetzte zwei Gegenspieler und versenkte zum großen Jubel des Krettnacher Anhangs den Ball mit einem raffinierten Drive im langen unteren Eck, unhaltbar für Torwart Denter. Nun öffnete die SG GLÜ ihren Defensivverband und kam auch immer wieder vor unser Tor, wo sie allerdings keine echte Torchance herausspielen konnten. Trainer Erwin Berg hatte mit seinen Einwechslungen ein gutes Händchen; Tim Jonas kam für Basti Jung und setzte sich in der 87. Min. auf der linken Seite durch, umspielte sogar Torwart Denter, übersah jedoch den frei stehenden Manuel Berg und schoss den Ball überhastet ans Außennetz.
In den letzten 10 Minuten – der souverän leitende Schiedsrichter Jörg Langenhuysen aus Niederwerth hatte 4 Minuten Nachspielzeit wegen der Behandlung des verletzten Sven Bader angezeigt – wurde das Spiel etwas ruppiger, die Freistöße häuften sich, jedoch muss konstatiert werden, dass das ganze Spiel trotz seiner Bedeutung sehr fair geführt wurde. Die letzte Chance hatte wieder Tim Jonas am Fünf-Meterraum, wo er jedoch den Ball verlor. Dann kam der von unseren Anhängern mit Ungeduld erwartete Schlusspfiff. Der Jubel der Tälchen-Spieler, Trainer Erwin Bergs, der Betreuer und der vielen Fans unserer Mannschaft wollte nicht aufhören, als Stadionsprecher Ralf Werner bekannt gab, dass die SG Ralingen gegen Leiwen verloren hatte und wir auf den 13. Tabellenplatz gestiegen waren, der den Klassenerhalt bedeutet.
An dieser Stelle möchten wir dem ganzen Team, den Spielern, Trainer Günter Bretz und den Betreuern, der tapferen SG GLÜ alles Gute und den sofortigen Wiederaufstieg wünschen, auch wenn sie ihren Traum von 30 Jahren ununterbrochen überkreislichem Fußball nicht geschafft haben.
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Mannschaftsaufstellungen:
SV Krettnach: Philipp Beuel, Daniel Penth (60. Becker), Dominik Bosl (60. Berg), Bastian Jung (83. Jonas), Arthur Rissling, Matthias Kugel, Sven Bader, Kevin Flesch, Kevin Herz, Patrick Dres, Mario Herres
Auswechselspieler: Mario Witt (ETW), Markus Born, Mori Aftabi Gilavan, Manuel Berg, Dominik Gerhards, Tim Jonas
Gelbe Karten: Penth, Dres, Herres
SG Großkampen-Lützkampen-Üttfeld: Sebastian Denter, Timo Hecker, Thomas Hunz, Denis Giese, Tobias Thomas (75. Backes), Weber Tim, Oliver Becker (75. Klapp), Markus Kockelmann, Duraku Vedat (39. Spreier), Bertram Lenz, Thomas Holper
Auswechselspieler: Stefan Spreier, Dennis Kandels, Benjamin Klapp, Michael Backes
Gelbe Karten: Hunz, Holper, Giese
Schiedsrichter: Jörg Langenhuysen, Niederwerth; Assisten: Bernhard Lichtenberg, Philipp Benner