Unsere Mannschaft zeigte erst in der letzten halben Stunde so richtig, was in ihr an Kampfbereitschaft und auch Galligkeit steckt. Das sah man u.a. an den Karten, die Schiedsrichter Björn Burg in dieser Spielphase an unsere Spieler verteilte. Zwar ergab sich aus diesem erhöhten Einsatz gegen den sehr unbequemen und stets gefährliche Situationen kreierenden Gegner kein Ausgleichstor, aber es war ein deutlicher Hinweis auf das gewachsene Selbstbewusstsein unserer jungen Mannschaft. Doch eine Stunde lang hatte sie alle Füße – und bei Jan Mayer alle Hände – voll zu tun, sich gegen die durchaus hart einsteigenden Pellinger nicht den Schneid abkaufen zu lassen.
Aus der ersten Viertelstunde ist nicht viel zu vermelden. Beide Mannschaften hielten gefährliche Situationen aus ihren Strafräumen, das Derby spielte sich v.a. im Mittelfeld ab, wo verbissen um jeden Ball gekämpft wurde. Dabei wurde intensiv gedoppelt und fleißig gepresst, sodass kaum Spielfluss entstand. Erst in der 16. Min. setzte Luca Franzen einen Schuss aufs Tor, der Ball jedoch flog knapp vorbei. Ebenso in der Folgeminute, als Jan Mayer, der heute wieder sehr gut sein Tor hütete, einen Schuss aus 5 Metern halten konnte. Dann hatte Dominik Annen mit einem Kopfball nach einem Eckball eine große Chance, doch er köpfte über die Latte. So kämpfte sich die SG mehr und mehr in das Spiel, unsere Abwehr jedoch stand sicher, das Mittelfeld und auch die Stürmer halfen bei der Defensivarbeit. Die Pellinger hatten durch Adrian Meier in der 38. und Luca Franzen mit einem Freistoß in der 44. Min. weitere gute Torchancen, die aber vergeben wurden.
Von unserer Offensive war dementsprechend in der ersten Halbzeit nicht viel zu sehen; einmal wurden die Vorstöße schon früh mit hartem Einsatz gestört, zum anderen mussten sich unsere Spitzen öfter als es ihnen lieb war nach hinten orientieren. Das änderte sich nach der Pause. In der 49. Min. kam Dominik Bosl nach einem feinen Freistoß von Eric Henter zu unserer ersten großen Torchance, sein Schuss aus 5 Metern wurde von Torwart Marco Glasner abgewehrt. Aus der großen Anzahl von Freistößen rund um beide Strafräume muss der aus der 52. Min. hervorgehoben werden, als Luca Franzen aufs Tor schoss, Jan Mayer nach vorne abwehrte und Philipp Mendgen den Ball unter die Latte setzte, von wo er auf oder kurz vor der Linie aufprallte und anschließend von Lukas Kugel aus der Gefahrenzone herausgeschlagen wurde.
Diese bisher größte Torchance nahmen die Pellinger zum Anlass, eine Angriffswelle nach der anderen gegen unser Tor zu starten. Adrian Maier kreuzte nach einem Heber über die Abwehr allein vor Jan Mayer in der 54. auf, der bravourös abwehrte, und schließlich Philipp Mendgen in der 56., der mit einem direkt neben den Torpfosten verwandelten Freistoß zum 1:0 die Anstrengungen der SG belohnte. Nun begann die stärkste Spielphase unserer Mannschaft, die mehr und mehr das Mittelfeld beherrschte, weil sich die Pellinger zurückzogen, aber vor dem Tor blieben unsere Jungs weiter wenig effektiv. In der 72. Min. jedoch gelang ein schneller Vorstoß ausgehend von Justin Molitor über Eric Henter zu Nico Reuter, der den Ball am langen Pfosten vorbeisetzte.
Doch auch die SG hatte noch eine große Torchance, als in der 77. Min. erneut Philip Mendgen hart aufs Tor schoss, Jan Mayer die Fäuste an den Ball brachte, der zu Dominik Annen flog, dessen Schuss wiederum von Lukas Kugel mit einem Pressball abgeblockt wurde. Die letzte Chance bei zunehmender Dunkelheit – Schiri Burg (Trassem) hatte seinen Einsatz in Franzenheim übersehen und das Spiel mit halbstündiger Verspätung angepfiffen – zum Ausgleich hatte in der 90.+1. Min. Eric Henter, der sich gegen zwei Gegenspieler am Strafraum durchgesetzt hatte, sein Schuss aber flog knapp am Tor vorbei.
Wie gesagt, unsere Jungs haben in den bisher sieben Meisterschaftsspielen allmählich gelernt, mit der Härte und dem Pressing gegnerischer Mannschaften umzugehen. Was noch etwas fehlt, ist die Coolness, auch bei Druck ihre technischen und spielerischen Fähigkeiten besser auszuspielen. So hörte man Trainer Dietmar Hürter va. in der letzten halben Stunde vom Spielfeldrand öfter rufen: „Lasst den Ball laufen!“ Das versuchten unsere Jungs auch, doch machte sich heute das Fehlen von Mätti Kugel, der seit Monaten in bester Form ist, bemerkbar. Er hätte dem Angriff noch mehr Druck verliehen. Doch auch unsere „Attraktiven Herren“ (AH), die das Vorspiel bestritten und mit einem 3:3 das Feld verlassen hatten, waren mit der Leistung unseres Krettnacher Nachwuchses im Wesentlichen zufrieden.
Mannschaftsaufstellungen
SG Pellingen: Marco Glasner, Benedikt Mai, Tim Müller, Dominik Annen, Sven Schettgen (84. Willems), Thomas Zimmer, Andreas Hennen (73. Willems-Theisen), Adrian Meier (90. Philipp Annen), Luca Franzen, Philipp Mendgen, Sascha Maxheim
Auswechselspieler: Kevin Wagner, Patrick Hoffmann, Nico Willems, Philipp Annen, Pascal Willems-Theisen
Karte: Mendgen (gelb)
SV „Tälchen“ Krettnach: Jan Mayer, Lukas Köster (40. Kugel), Phil Jungen, Dominik Bosl, Lucas Bergmann (90. Reuter L.), Moritz Faber, Eric Henter, Justin Molitor, Nico Reuter, René Heß, Robert Seipelt
Auswechselspieler: Dominik Drossert, Lukas Reuter, Maximilian von Rötel, Lukas Köster
Karten: Faber, Nico Reuter, Köster (gelb), Seipelt (gelb-rot)
Schiedsrichter: Björn Burg (Trassem)