Der Saisonauftakt geriet für unser Team bei der TuS Euren leider daneben. Was aber viel wichtiger ist: Was unsere Jungs in der 2. Halbzeit spielerisch und v.a. kämpferisch boten, ist allen Lobes wert. Es fehlte halt nur die Belohnung für diese Leistung in Form des einen oder anderen Tores. Man würde deshalb dem Schiri und seinen teilweise seltsamen Entscheidungen beim gestrigen Spiel zuviel Bedeutung beimessen, würde man diese Niederlage auf seine Karten-Tricks um die 40. Min. herum reduzieren. Doch der Reihe nach!
Schon nach drei Min. musste unser etatmäßiger Torwart René Gerhards den Ball aus dem Netz holen, als es unserer Abwehr nicht gelang, Alexander Junge aufzuhalten, der den Ball zum 1:0 im langen Eck unterbrachte. Dieses frühe Tor verunsicherte unsere Defensive, zumal die Eurener schon an unserem Strafraum ein hohes Pressing aufzogen. So konnte in der 10. Min. Mike Gaugler, der sich gegen seine ehem. Vereinskollegen besonders einsetzte, nur durch eine tolle Parade von René Gerhards am Torerfolg gehindert werden. Derselbe Spieler schnappte sich in der 20. Min. einen missglückten Querpass und passte seinerseits quer auf Tobias Schmidt, der nur noch den Fuß zum 2:0 hinhalten musste.
Auf unserer Seite gab es dagegen viele auch unbedrängte Fehlpässe und die weiten Befreiungsschläge oder Pässe aus dem Strafraum landeten meist bei der Eurener Abwehr. Hätte nicht René Gerhards in mehreren Situationen hervorragend reagiert, wären durchaus noch weitere Tore gefallen. Unsere Mittelfeldachse war dadurch gezwungenermaßen mehr mit Defensivaufgaben beschäftigt als mit der Vorbereitung eigener Angriffe. Nur wenige Male konnten Mätti Kugel oder Eric Henter den Ball bis vor das gegnerische Tor spielen, aber ein richtiger Torschuss gelang auch ihnen in dieser ersten Halbzeit nicht. Dafür sorgten die recht hart einsteigenden Spieler der Eurener, die zudem unsere Angreifer doppelten und kaum Chancen zum freien Spiel zuließen.
Auf diese harte Gangart reagierten unsere Jungs ebenfalls mit Härte, nur mit dem Unterschied, dass der Schiri gleich beim ersten Foul des jungen Daniel Seifert die gelbe Karte zog. Das Ungleichgewicht in der Bewertung von Eurener und Krettnacher Fouls durch den Schiri hatte seinen Höhepunkt in der 40. Min., als er ein Foul von Robert Seipelt mit Gelb-Rot ahndete. Da Robert bisher noch kein Foul begangen, noch nicht einmal verwarnt worden war, lag eindeutig ein Fehler des Schiris vor. Auf die lautstarken Proteste hin ging er zu Robert, der inzwischen den Platz verlassen hatte und hinter der Auslinie neben Co-Trainer Ralph Kettermann stand, der Dietmar Hürter vertrat, sprach die beiden an – und zeigte Rot.
Nach Aussage des Schiris gegenüber dem Autor in der Spielpause habe er seine Entscheidung, die gelb-rote Karte zu zeigen, wegen eines Irrtums seinerseits revidiert und stattdessen das Foul mit Rot bestraft. Dies sei nach den Regeln möglich gewesen, weil der bestrafte Spieler noch auf dem Spielfeld gestanden habe und damit die Spielsituation noch nicht beendet gewesen sei. Dem stehen die Aussagen von Ralph und den Auswechselspielern gegenüber, die betonten, dass Robert das Spielfeld schon verlassen hatte, als der Schiri auf ihn zukam. Auch als der Schiri ihn und Ralph ansprach, hätten Robert und Ralph außerhalb des Spielfeldes gestanden. Dies bestreitet der Schiri dem Autor gegenüber. Bei Eurener Spielern und Zuschauern sowie anwesenden auswärtigen Trainern rief die seltsame Vorstellung des Schiris Kopfschütteln hervor. Mein Kommentar: Einen eigenen Fehler zu revidieren ist entsprechend den Spielregeln bei Erkennen des Fehlers notwendig und richtig, ihn durch die Proteste emotionalisiert dann noch zu verschlimmern und sich auf eine Schutzbehauptung zurückzuziehen Zeichen von mangelnder Souveränität. So standen ab der 42. Min. unsere Jungs nur noch mit zehn Mann auf dem Spielfeld.
Wer nun erwartet hatte, dass unser Team in der 2. Halbzeit ein leichtes Opfer der Eurener werden würde, hatte sich getäuscht. Im Gegenteil: Ralph Kettermann hatte wohl in der Kabine die richtigen Worte und eine der Situation angemessen geänderte Aufstellung gewählt, wie sich bald zeigen sollte. In der 53. Min. erlief Eric Henter einen guten Pass in die Spitze, wurde zwar mit grenzwertigem Körpereinsatz vom Ball getrennt, der Rückpass des Eurener Spielers auf seinen Torwart konnte jedoch von Dominik Bosl erreicht werden, dessen Schuss dann aber abgeblockt wurde. Die nun offensivere Einstellung unserer Mannschaft bot allerdings den Eurenern Konterchancen, die allerdings Rene Jahn in der 55. und 57. Min. nicht nutzen konnte, weil René Gerhards ihn beide Male bravourös am Torschuss hinderte.
In de 72. Min. eroberte Mätti Kugel im Laufduell Schulter an Schulter mit einem Eurener Verteidiger den Ball, legte ihn aber knapp am rechten Torwinkel vorbei ins Aus. Vier Min. später passte der wieder sehr starke Dominik Bosl in die Schnittstelle, Eric Henter nahm den Ball auf, zirkelte ihn allein vor Torwart Fabian Fischer aber am Tor vorbei. Bei einem der zahlreichen Konterversuche der Eurener kam in der 78. Min. von links außen ein Querpass durch den Stafraum auf die rechte Seite, wo Mike Gaugler ihn zum 3:0 einschieben konnte.
Wie schon beim Pokalspiel gegen die SG Pellingen hat sich gestern gezeigt, dass v.a. unsere jungen Spieler in der Defensive dem robusten Körpereinsatz von erfahrenen Spielern nur ihren Einsatzwillen und technische Fähigkeiten entgegensetzen können. Hier muss man Geduld haben, sie werden sich an die härtere Gangart bei den Senioren auch durch das Training gewöhnen. Voraussetzung ist die regelmäßige Teilnahme daran sowie eine mutige Einstellung bei entsprechenden Übungen zum Zweikampfverhalten. Der Autor ist sich sicher, dass es Dietmar und Ralph sowie den älteren Spielern gelingen wird, unsere Youngster dahin zu bringen, sich auch gegen starke Spieler durchzusetzen. Die Anfänge dazu können schon beim ersten Heimspiel am nächsten Samstag, dem 24.08., gegen die SG Zerf II gemacht werden.
Mannschaftsaufstellungen
TuS Trier-Euren: Fabian Fischer, Marvin Meyer, David Reitz (60. Gerich), Alexander Junge (67. Ahmad), Rene Jahn, Ioannis Kaloeidis, Daniel Ries (65. Herrmann-Cardo), Mike Gaugler, Tobias Schmidt, Giovanni Silano, Sascha Schulz
Auswechselspieler: Florian Meier, Nicolas Herrmann-Cardo, Nassar Ahmad, Stephan Gerich, Kevin Dres
Karten: Gaugler, Kaloeidis (gelb)
SV Krettnach: René Gerhards, Leon Schmitt, Lukas Kugel, Fabian Schmidt, Matthias Kugel (75. Faber), Dominik Bosl, Eric Henter, Lukas Köster, Felix Bolivar (53. Steinmann), Daniel Seifert, Robert Seipelt
Auswechselspieler: Dominik Drossert, Moritz Faber, Maximilian von Rötel, Martin Willems, Max Steinmann
Karten: Seifert, Schmidt (gelb), Seipelt (rot nach gelb-rot)
Schiedsrichter: Lukas Hoinke (Schleich)