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Interview mit Erwin Berg – „Ich sehe uns auf einem guten Weg!“

Unser Trainer Erwin Berg
Unser Trainer Erwin Berg

Günter Heidt im Gespräch mit Trainer Erwin Berg am 20.02.13

G. Heidt: Mit dem Heimspiel gegen Osburg am kommenden Samstag beginnt für unsere Mannschaft die Rückrunde. Zur Zeit stehen wir auf Platz 12 mit 22 Punkten und einem negativen Torverhältnis von 27:33. Das waren 6 Siege, 6 Niederlagen und 4 Unentschieden. Wie bewertest Du die Vorrunde insgesamt ?

Erwin Berg: Katastrophal, so wie es auch der Tabellenstand ausdrückt. Die Ursachen für diese Situation sind vielfältig: Der Ausfall verletzter und erkrankter Spieler hat uns gezwungen, die Mannschaft immer wieder umzustellen, wir konnten personell keine Kontinuität erreichen. Aber damit haben wir ja schon seit drei Jahren zu kämpfen, das ist nichts Neues und so geht es ja auch anderen Vereinen. Doch in dieser Vorrunde war es schon extrem. Und dann waren einige Spiele auch eine Charaktersache, ob wir Punkte gewinnen oder verschenken. Nehmen wir das Beispiel das Heimspiel gegen Wittlich. Wir haben verloren, weil wir es versäumt haben, ganz klare Torchancen zu verwerten. Wenn wir diese Tore schießen, dann steht es in der 70. Minute 3:0 statt 1:0 für uns und Wittlich wäre nicht mehr zurückgekommen. So aber geben wir in der letzten Viertelstunde das Heft aus der Hand und durch einen groben Schnitzer fallen der Ausgleich und danach noch zwei weitere Tore. An diesem Tag konnte man zweierlei sehen: erstens die Qualität, die die Mannschaft besitzt, und zweitens, dass sie nach dem Ausgleich aufgehört hat zu spielen und zu kämpfen. Und von den Spielen, in der sie ihre Qualitäten zeigte, gab es zu wenige.

G.H. Zwischen dem Tabellenfünften Ruwertal und Konz, die auf dem 13. Tabellenplatz, dem potentiellen 1. Abstiegsplatz, überwintert haben, liegen gerade einmal drei Punkte bei einer allerdings relativ ungleichgewichtigen Tabelle: Ist unseren Spielern diese Situation bewusst ? Und welche Konsequenzen ziehen sie daraus ?

Erwin Berg: Alle unsere Spieler haben zugesagt, sich mit allen ihren Kräften dafür einzusetzen, aus dieser Situation rauszukommen. Sie wissen, dass wir mit unserer mannschaftlichen Qualität unter den ersten fünf stehen können, und sie wollen es allen zeigen, dass sie das schaffen können. Wir wissen, dass bis zu fünf Mannschaften absteigen können, und wir werden alles tun, um nicht in den Abstiegskampf hineingezogen zu werden. Das heißt: vom ersten Spiel an hellwach zu sein. Von den meisten Spielern habe ich den Eindruck, dass ihnen das bewusst ist, von einigen aber noch nicht. Konkret bin ich mit der Trainingsbeteiligung nicht so zufrieden.

G.H. Wie hast Du denn die Mannschaft vorbereitet und was erwartest Du von den Spielern ?

Erwin Berg: Natürlich war bisher bei den bisher herrschenden Witterungsverhältnissen keine intensive Vorbereitung möglich. Aber z.B. die Spinning-Einheiten waren zeitlich so gelegt, dass alle an den Wochenenden hätten teilnehmen können. Es kann mir keiner erzählen, dass er nicht kommen kann, da hätten eigentlich alle da sein müssen. Da fehlt mir das Verständnis für die Einstellung einiger, natürlich abgesehen von den wirklich kranken Spielern. Wir konnten außerdem nur einmal in der Vorbereitung vor dem Testspiel gegen Zeltingen eine komplette Trainingseinheit auf dem Platz durchführen, aber auch da haben wieder einige gefehlt. Natürlich verstehe ich Spieler, deren Schicht- und Ersatzdienst eine Teilnahme am Training fast unmöglich macht; auch wenn der eine oder andere über längere Zeit krank oder verletzt oder familiär belastet ist, kann ich das als Entschuldigungsgrund akzeptieren. Aber ich muss erkennen, dass ihre grundsätzliche Einstellung stimmt, dass diese Spieler bereit sind, sich wie ihre anderen Mannschaftskameraden voll einzusetzen, wenn sie wieder zum Training oder Testspiel kommen. In dieser Woche fehlen wieder einige Spieler beim Training wegen der Grippewelle, aber das geht auch anderen Trainern in der Liga so.

Die drei Testspiele in der Vorbereitung konnte ich auch nur mit jeweils 12 Spielern durchführen, das hat denen, die 90 Minuten ohne richtige Trainingsvorbereitung durchgespielt haben, richtig weh getan. Insgesamt waren die drei Spiele vom Spiel und Ergebnis her ganz in Ordnung. Das Positive: Gegen die Spielvereinigung Trier haben wir 16 Tore geschossen – es hätten auch 25 sein können – , aber auch die müssen erst mal erzielt werden. In der zweiten Halbzeit ist das Spiel annähernd so gelaufen, wie wir es uns für die Rückrunde vorstellen. Das gleiche gilt für das Spiel am Sonntag gegen Schillingen, in dem wir eine Stunde lang den Gegner beherrscht und 5:1 geführt haben. In der letzten halben Stunde war dann der Elan weg, aber wir haben das Spiel weiter kontrolliert, auch wenn wir keine Tore mehr geschossen haben. So sehe ich uns auf einem guten Weg, und wenn die Trainingsbeteiligung besser wird, haben wir wieder mehr Qualität im Training und dann kommen wir auch zu Punkten in den kommenden Spielen.

G.H. In der Winterpause haben uns einige Spieler verlassen, darunter Nico Hubo zum Spitzenreiter Lüxem-Wittlich. Wie gehst Du und wie gehen die Spieler mit dieser Situation um ? Müssten unsere Spieler z.B. jetzt nicht besonders motiviert sein, um es allen zu zeigen, dass wir immer noch eine starke Mannschaft haben, die im oberen Tabellendrittel mitspielen kann ?

Erwin Berg: Auch wenn uns die drei Spieler verlassen haben, so habe ich immer noch einen Kader von 18 Feldspielern und drei Torhütern, und selbst wenn nicht alle zu jedem Spiel zur Verfügung stehen, kann ich doch immer auf genügend gesunde Spieler und Torhüter zurückgreifen. Doch in den kommenden 16 Spielen und vier „Englischen Wochen“ brauche ich alle Spieler des Kaders, auch die, die nicht oder nicht immer zum Training kommen können. Ich rechne da z.B. mit Marc Hirschberg, der beiden Seniorenmannschaften zur Verfügung steht. Was die drei Spieler angeht – ohne etwas Schlechtes über sie zu sagen – , so stelle ich fest, dass uns Paul-Moritz Linz leider so gut wie gar nicht helfen konnte. Nico Hubo war nicht immer beim Training und nicht bei allen Spielen anwesend, und gegen Ende der Vorrunde hat er auch nicht mehr alles gegeben wie z.B. in der Saison, als wir um den Titel gespielt haben. Auch war sein Bruder nicht mehr da – wir wünschen ihm jedenfalls alles Gute. Die Jungs wollen aber zeigen, dass es auch ohne ihn geht, vielleicht sogar einen Tick besser. Stattdessen können wir wieder voll mit Sven Bader rechnen, der mit Begeisterung vorneweg geht, sodass wir Nico Hubo ersetzen können. In der Offensive ist viel mehr Leben, wir sind schwerer auszurechnen, das hat man in den Testspielen gemerkt. Ob es in den Punktspielen auch so sein wird, werden wir sehen. Nico Klemens hat sich bei seinen Einsätzen in der Ersten von Spiel zu Spiel gesteigert, er war dann auch ein sehr guter Mittelfeldspieler für uns. Durch seine Krankheit hat er schließlich zwei Monate lang gefehlt, sodass wir ohne ihn auskommen mussten. Doch wir wollen nicht weiter über die drei reden, sondern über die, die bereit sind für die Rückrunde.

G.H. Schauen wir nach vorne: Wie in der Vorrunde stehen 16 Spiele, allerdings in nur drei Monaten, an. Gegen unsere nächsten drei Gegner Osburg, Leiwen und Ruwertal haben wir in der Vorrunde Punkte gelassen. Wie schätzt Du diese drei Mannschaften in der Rückrunde ein und wie können wir gegen sie erfolgreich sein ?

Erwin Berg: Das Spiel in Osburg war eines unserer besseren, aber dass wir viermal Pfosten oder Latte statt ins Tor getroffen haben, war schon peinlich. Die Osburger hatten zwei Chancen, davon haben sie eine verwertet. Jetzt am Samstag werden wir alles daran setzen, Osburg zu schlagen, auch wenn sie schon ein Spiel mehr und sich verstärkt haben. Man kennt einander bestens, und am Samstag um 15.15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Konz wollen wir die ersten drei Punkte der Rückrunde ernten. In Leiwen haben wir uns immer schwer getan, deshalb wird es Zeit, dass wir wieder einmal dort gewinnen. Ich gehe davon aus, dass wir auf dem Hartplatz spielen werden, was eine gute Vorbereitung für das Spiel gegen Ruwertal in Mertesdorf in der 1. „Englischen Woche“ der Rückrunde am 06.03. sein wird. Die ersten 14 Tage sind für mich schon richtungsweisend, wo die Reise hingehen wird. Wir können auch auf dem Hartplatz guten Fußball spielen. Ich erinnere mich da an ein Spiel in Waxweiler, wo wir auf dem Hartplatz eines unserer besten Spiele abgeliefert und mit unserem Gegner Katz und Maus gespielt haben. Deshalb bin ich sehr gespannt auf die Spiele gegen Leiwen und gegen Ruwertal, wobei wir gegen letztere noch eine Rechnung offen haben. Unsere Jungs haben die 0:4 Klatsche im Tälchen nicht vergessen.

Und noch ein Wort an die Fans: Wir, Mannschaft, Betreuer und Trainer, freuen uns über die tolle Unterstützung, die wir von Euch, unseren Krettnacher Fans, erhalten, über Eure Treue und Beständigkeit. Ihr wisst und wir wissen: Es geht nur gemeinsam ! Auch bei einem schwachen Spiel, bei persönlichen und Fehlern der Mannschaft brauchen wir Eure Unterstützung ! Seid mit mir und dem Verein froh, dass wir so gute Fußballer haben. Deshalb seid und bleibt fair zu unseren Jungs !!

G. Heidt: Vielen Dank, Erwin, ich wünsche Dir und unseren Spielern viel Glück und Erfolg in der Rückrunde!